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Über

Team

Professor Julie Bawin
Geschäftsführender Direktor

Pierre Henrion
Chefkonservator

Christophe Collas
Jean Housen
Konservatoren

Das 1977 gegründete Freilichtmuseum Sart-Tilman, das aus einer Zusammenarbeit zwischen der Universität Lüttich und dem Kulturministerium hervorgegangen ist, wird von der Französischen Gemeinschaft Belgiens verwaltet. Das Museum hat sich der Konservierung und Forschung verschrieben und kann heute eine Sammlung mit über 110 Kunstwerken vorweisen, die allesamt Zeitzeugen der etwa vierzigjährigen Geschichte der Freilichtskulpturen im französischsprachigen Belgien sind.

Der Wille, auf dem Sart-Tilman ein Freilichtmuseum zu errichten, kam im Zuge der ersten Stadtplanungsprojekte auf diesem Gelände auf. Bereits 1961 unterbreitete der Architekt André Jacqmain einen diesbezüglichen Vorschlag, und ab 1965 war es Claude Strebelle ein ständiges Bestreben, die Zusammenarbeit zwischen Architekt und bildendem Künstler zu fördern. Er selbst arbeitete mit Pierre Culot zusammen, um vor den großen Amphitheatern die Mur de pierre d’âge viséen entstehen zu lassen, die 1967 gleichzeitig mit den ersten Gebäuden des neuen Campus eingeweiht wurde.

Mehrere Skulpturen wie Le grand aigle des conquètes von Francis André, La vie des abeilles von Jean-Paul Laenen oder auch Composition monumentale von Léon Wuidar wurden bereits vor Gründung des Freilichtmuseums aufgestellt.

Der Aspekt der Anpassung an das Landschaftsbild spielt auf dem Sart-Tilman eine wichtige Rolle, doch werden dem Besucher sowohl Werke geboten, die an den Standort angepasst sind, als auch solche, die standortunabhängig konzipiert wurden. In ersterem Fall ist der Künstler an Vorgaben gebunden, die sein Schaffen leiten. Das Ergebnis ist ein Kunstwerk, das mit der Umgebung eine Einheit bildet und eine Vielzahl von Bedeutungen und Funktionen an den Tag legt. Die 6 Verbindungen am Rande des Place du Rectorat als Hinweiszeichen für die Übergänge, die den Platz mit den umgebenden Gebäuden verbinden, zeugen von dieser Vorgehensweise.

Die Sammlung des Museums umfasst jedoch auch Werke, die nicht spezifisch für ihren jeweiligen Standort geschaffen wurden. Beispiele hierfür sind die Ausstellungsstücke Souvenir und L’aigle von André Willequet, Relâche von Paul Machiels, Niobé und La Caille von George Grard, Le Pâtre von Idel Ianchelevici, L’endormie n°5 von Olivier Strebelle und viele andere. Die im Bereich der Kunst im öffentlichen Raum durchaus gängige Vorgehensweise ist nicht ohne Risiken: Auf dem Sart-Tilman kann das natürliche und architektonische Umfeld aufgrund seiner Bedeutungsfülle ein Werk in die Bedeutungslosigkeit verfallen lassen, wenn bei dessen Konzipierung dem Standort nicht ausreichend Rechnung getragen wurde. Eine der gelungensten „nachträglichen“ Anpassungen ist Jeune fille agenouillée von Charles Leplae, das sich in der Nähe der Marre aux Chevreuils befindet. Der sanfte und intime Dialog, den dieses anmutige Frauenwesen mit der Natur eingeht, macht aus diesem Werk eines der bezauberndsten Ausstellungstücke der Sammlung.